DISSERTATION Titel der Dissertation „Die Lautgeschichte des frühen Slavischen i
DISSERTATION Titel der Dissertation „Die Lautgeschichte des frühen Slavischen in Griechenland im Lichte der Lehnbeziehungen“ Verfasserin Mag. phil. Elisabeth Skach angestrebter akademischer Grad Doktorin der Philosophie (Dr. phil.) Wien, im Juli 2008 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 243 361 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Slawistik / Russisch Betreuer: a. o. Prof. Dr. Georg Holzer 2 3 Inhalt Vorwort...........................................................................................................................5 1. Einleitung .............................................................................................................7 2. Quellen .................................................................................................................7 3. Methode..............................................................................................................10 4. Die Urheimat der Slaven – Wanderung – Landnahme.......................................11 5. Der Aussagewert von in griechischer Schrift fixierten Entlehnungen aus dem Slavischen...........................................................................................................19 5.1. Die Griechische Schrift und griechische Phoneme.........................................19 5.2. Palatalisierte, assibilierte oder affrizierte Phoneme im Griechischen – Chronologie ihrer Entstehung und ihre Schreibung........................................28 6. Die Reflexe slavischer Lautungen und slavischer Lautwandel in griechischen Entlehnungen und die relative Chronologie dieser Reflexe...............................37 6.1. Uridg. o zeigte sich im Urslavischen um 600 n. Chr. als kurzes a .................37 6.1.1. Bewahrung des ursl. a...............................................................................37 6.1.2. Vorgezogene Rundung des ursl. a in der Position vor Labial ..................42 6.2. Uridg. r,̥l,̥m,̥n̥> ursl. ir, il (bzw. ur, ul), im, in und uridg. ŭ, ĭ > ursl. u, i....43 6.2.1. Beispiele für die Reflexe ur, ul silbischer Liquida ...................................43 6.2.2. Beispiele für die Reflexe ir, il silbischer Liquida.....................................45 6.2.3. Das Schicksal der urslavischen Nasaldiphthonge im, in...........................49 6.2.4. Beispiele für den Erhalt des ursl. u...........................................................49 6.2.5. Beispiele für den Erhalt des ursl. i............................................................50 6.3. Der Wandel wr- > r-, wl- > l-..........................................................................56 6.4. Der Wandel sr > str.........................................................................................57 6.5. Die Erste Palatalisation k, g, x > č, dž ( > ž ), š vor palatalen Vokalen und j .59 6.5.1. Beispiele für Entlehnungen mit vollzogener Erster Palatalisation aus dem griechischen Raum....................................................................................59 6.5.2. Vollzug der Ersten Palatalisation vor der Liquidametathese....................72 6.5.3. Vollzug der Ersten Palatalisation vor dem Wandel a > o ........................74 6.5.4. Besondere Fälle der Ersten Palatalisation.................................................74 6.6. Die Progressive Palatalisation.........................................................................79 6.6.1. Kurzes ĭ vor dem velaren Konsonanten....................................................79 6.6.2. Langes ī vor dem velaren Konsonanten....................................................83 6.6.3. iN vor dem velaren Konsonanten..............................................................88 6.6.4. Sonderformen............................................................................................89 6.6.5. Beispiele für Entlehnungen mit vollzogener Progressiver Palatalisation aus dem griechischen Raum .....................................................................91 6.6.6. Vollzug der Progressiven Palatalisation vor dem Wandel ū > ..............93 6.6.7. Vollzug der Progressiven Palatalisation vor der Liquidametathese .........94 6.6.8. Vollzug der Progressiven Palatalisation vor dem Wandel a > o ..............95 6.6.9. Gibt es in Griechenland Fälle von nicht vollzogener Progressiver Palatalisation?...........................................................................................98 6.7. Die Monophthongierung tautosyllabischer Diphthonge: aw > ō, ew > (jaw > jew) > ō, aj > ē (= ě), ej > ī ..........................................131 6.8. Die Zweite Palatalisation ..............................................................................136 6.9. Die l-Epenthese.............................................................................................139 4 6.9.1. Entlehnungen ohne l-Epentheticum ....................................................... 140 6.9.2. Entlehnungen mit l-Epentheticum.......................................................... 144 6.10. Die Delabialisierung des urslavischen ū zu ............................................... 147 6.10.1. Beispiele für Entlehnungen mit bewahrtem ursl. ū................................ 147 6.10.2. Beispiele für Entlehnungen, die vielleicht ein Zwischenstadium zwischen ū und zeigen ....................................................................... 153 6.10.3. Vollzogener Wandel ū > ..................................................................... 156 6.10.4. Vollzug des Wandels ū > vor dem Wandel a > o .............................. 159 6.11. Der Wandel ō > ū ......................................................................................... 159 6.12. Die Liquidametathese................................................................................... 167 6.12.1. Die Erste Liquidametathese ................................................................... 168 6.12.2. Die Zweite Liquidametathese im Anlaut ............................................... 168 6.12.3. Die Zweite Liquidametathese im Inlaut................................................. 172 6.12.4. Vollzug der Zweiten Liquidametathese vor dem Wandel a > o ............ 182 6.12.5. Vollzug der Zweiten Liquidametathese vor dem Schwund der Jerlaute in schwacher Stellung............................................................................. 182 6.13. Der Wandel a > o ......................................................................................... 183 6.13.1. Beispiele für den vollzogenen Wandel a > o ......................................... 183 6.13.2. Vollzug des Wandels a > o vor dem Schwund der schwachen Jerlaute 188 6.14. Gibt es in Griechenland Entlehnungen mit Reflexen, die den Reflexen des Salonikislavischen ähnlich sind (Umlaut und Jotverlust)?........................... 189 6.15. Die Wirkung des Jots auf vorangehendes t, d, s, z, n, l, r (tj, dj, sj, zj, nj, lj, rj > t', d', ś, ź, ń, l', ŕ) ........................................................................................... 200 6.15.1. Urslavisches tj ........................................................................................ 200 6.15.2. Urslavisches dj ....................................................................................... 203 6.15.3. Urslavisches sj und zj ............................................................................. 205 6.15.4. Urslavisches nj und lj ............................................................................. 209 6.15.5. Urslavisches rj........................................................................................ 213 6.16. Sporadischer Wandel ju > i .......................................................................... 217 6.17. Die Denasalierung ........................................................................................ 220 6.17.1. Erhaltener Nasaldiphthong bzw. Nasalvokal ......................................... 220 6.17.2. Vollzogene Denasalierung ..................................................................... 228 6.17.3. Vollzug der Denasalierung vor dem Schwund schwacher Jerlaute ....... 233 6.18. Der Schwund der schwachen Jerlaute.......................................................... 234 6.19. Der Akzent.................................................................................................... 237 6.20. Der Slavische Wandel w > v......................................................................... 245 7. Literaturverzeichnis ......................................................................................... 247 Zusammenfassung...................................................................................................... 259 Автореферат.............................................................................................................. 267 Abstract ...................................................................................................................... 275 Curriculum Vitae........................................................................................................ 279 5 Vorwort Schon immer war ich geistig auf dem Weg nach den Gründen oder zumindest auf dem Weg dorthin, wo man vielleicht den Anfang von Späterem finden kann. Altes Gestein, petrifizierte Pflanzen und Tiere, die Reste alter Tempel konnten mich in Staunen versetzen. Als ich mich dann der Slavistik zugewandt hatte und erkannte, dass es in den Sprachen auch so etwas wie altes Gestein gibt, etwas, was man mühsam ausgraben kann – nicht perfekt und immer von einem Hauch des Zweifels umweht –, etwas, was davon erzählt, wie das heute Bestehende sich vielleicht entwickelt hat, da musste ich einfach hin und zu graben beginnen. Das Urslavische ist zu meinem „alte Gestein“ geworden. Dazu hat mich die Begeisterung meines Lehrers, Herrn a. o. Prof. Dr. Georg Holzer, geführt. Ihm danke ich für seine geduldige Betreuung, die zielführenden Hinweise und für die vielen Einzelgespräche zu meinem Thema. Herr Prof. Dr. Radoslav Katičić hat mich freundlich als Dissertantin aufgenommen und beraten. Herzlichen Dank dafür. Die Professoren des Instituts für Byzantinistik und Herr Prof. Dr. András Mohay, Universität Budapest, haben mich in den Fragen des Griechischen unterstützt. Ihnen und allen, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen, sei herzlicher Dank. Meiner Familie danke ich für das Verständnis und die Geduld in den Jahren meines Studiums und allen unseren Freunden und Bekannten für das Interesse an meiner Arbeit. 6 7 1. Einleitung Ziel dieser Arbeit ist es, ─ den Zustand der slavischen Sprache, wie er sich im Lehnwortmaterial auf griechischem Boden manifestiert, festzustellen, ─ die Ergebnisse einiger Innovationen, die in der Zeit zwischen dem 6. und 15. Jh. stattgefunden haben, zu untersuchen und dabei herauszufinden, ─ ob dort im Vergleich zur Entwicklung in den anderen Gebieten des ehemaligen slavischen Dialektkontinuums Besonderheiten oder Abweichungen in Verlauf und Chronologie zu beobachten sind, bzw. ─ ob es möglich ist, für die slavischen Innovationen auf griechischem Boden Isoglossen zu ziehen, ─ das vorhandene Lehnwortmaterial dort, wo es interessant erscheint, etymologisch aufzubereiten, sowie ─ dieses Lehnwortmaterial dort, wo es sinnvoll und möglich erscheint, einer neuen etymologischen Deutung zu unterziehen. Grundlage für die Untersuchung der Innovationen des Slavischen auf dem Gebiet Griechenlands sind slavische Toponyme im weitesten Sinn und slavische Lehnwörter im Griechischen. Dabei ist es wichtig, den Phonembestand des Griechischen und seiner Dialekte in einigen Artikulationsbereichen zu der in Frage kommenden Zeit zu berücksichtigen und festzustellen, welche Grapheme des Griechischen zur schriftlichen Fixierung der in diesen Dialekten vorkommenden Phoneme vorhandenen waren, damit aus dem Schriftbild der auf slavische Wörter zurückgehenden Toponyme und Appellative richtige Schlüsse gezogen werden können. 2. Quellen Orts-, Flur-, Berg- und Gewässernamen slavischer Herkunft gibt es auf griechischem Boden in großer Zahl. Nicht alle gehen auf direkte slavische Namengebung zurück. Vieles wurde wahrscheinlich aufgrund von bereits ins Griechische aufgenommenen slavischen Appellativen von Griechen so bezeichnet. Die Unterscheidung hinsichtlich der Urheber der Namengebung ist für die vorliegende 8 Arbeit jedoch unwesentlich, interessant ist hier lediglich der im jeweiligen Namen fixierte Sprachzustand des Slavischen. Andere Namen wiederum sind zwar aus dem Slavischen entlehnt, aber von Sprechern anderer Sprachen (Albanisch, Aromunisch) vermittelt und erst dann griechisch fixiert worden, sodass bei ihrer Analyse die Besonderheiten dieser Sprachen zu berücksichtigen sind. Das Namenmaterial für die vorliegende Arbeit ist vor allem Max Vasmers Werk „Die Slaven in Griechenland“ und Malingoudis’ „Studien zu den slavischen Ortsnamen Griechenlands. 1. Slavische Flurnamen aus der Messenischen Mani“ entnommen, sowie auch Zaimovs zahlreichen Schriften (1967, 1968, 1971/72, 1972, 1975, 1980/1,2), den Veröffentlichungen Georgacas’ (1941, 1964, 1965, 1967, 1982), Georgacas’ – McDonalds, Brunets „Sur l’hellénisation des toponymes slaves en Macédoine byzantine“ und Skoks „Etimologijski rje!cnik hrvatskoga ili srpskoga jezika“. Brunet hatte die Möglichkeit, die Athos-Archive auszuwerten, die unter der Leitung von Paul Lemmerle sukzessiv veröffentlicht werden, und untersuchte das Problem der Hellenisierung slavischer Toponyme am Material der veröffentlichten und unveröffentlichten Archivalien des Athos,1 die die Organisation und Verwaltung von Besitzungen der Klöster im östlichen Mazedonien2, südlich der Linie Thessalonikē – Serres – Kavala, betreffen und neben Familienlisten in fast allen Dokumenten auch Toponyme enthalten. Sie stammen aus der Zeit zwischen dem Ende des 9. (aus diesem Jahrhundert nur wenige) und dem 15. Jh. Brunet schließt seiner Studie eine Liste von slavischen Toponymen an, in der nach seiner Angabe nur Namen enthalten sind, die von Vasmer in keiner Region gefunden wurden oder die sehr alt und interessant sind bzw. für die eine neue Interpretation vorgeschlagen werden kann. Weiteres bisher noch unveröffentlichtes Ortsnamenmaterial, insbesondere von der Peloponnes, stand leider nicht zur Verfügung. So reichhaltig die slavischen Spuren im Namenmaterial sind, so gering sind sie im Bereich der slavischen Lehnwörter im Griechischen. Für die Untersuchungen des appellativischen Materials wurden in erster Linie Franz Miklosich’ „Die slavischen Elemente im Neugriechischen“ (1870) und Gustav Meyers „Die slavischen Lehnwörter im Neugriechischen“ (1894) herangezogen. Miklosich und Meyer3 sprechen davon, uploads/Litterature/ elisabeth-skach.pdf
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- Publié le Jui 25, 2021
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