Review: [untitled] Author(s): Andreas Schmidt-Colinet Reviewed work(s): Le Qasr

Review: [untitled] Author(s): Andreas Schmidt-Colinet Reviewed work(s): Le Qasr al-Bint de Pétra. L'architecture, le décor, la chronologie et les dieux by Fawzi Zayadine ; François Larché ;Jacqueline Dentzer-Feydy Source: Syria, T. 81 (2004), pp. 294-296 Published by: Institut Francais du Proche-Orient Stable URL: http://www.jstor.org/stable/4199494 Accessed: 11/11/2010 05:42 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of JSTOR's Terms and Conditions of Use, available at http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp. JSTOR's Terms and Conditions of Use provides, in part, that unless you have obtained prior permission, you may not download an entire issue of a journal or multiple copies of articles, and you may use content in the JSTOR archive only for your personal, non-commercial use. Please contact the publisher regarding any further use of this work. Publisher contact information may be obtained at http://www.jstor.org/action/showPublisher?publisherCode=ifpo. 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Prix : 45 euros. Der Qasr al-Bint ist das besterhaltene antike Bauwerk in Petra. Schon deshalb war es gerade auch angesichts der intensiven Forschungen zur nabataischen Sakralarchitektur der letzten Jahre ein besonderes Desiderat, daB dieser fiir das Verstandnis der nabataischen Kunst- und Kulturgeschichte so zentrale Bau endlich eine Gesamtpublikation erfahrt. Im Zusammenhang mit Restaurierungsarbeiten, die von der Weltbank finanziert wurden, fanden neue franzosische Untersuchungen am Qasr al-Bint statt, deren Ergebnisse nun in dem hier anzuzeigenden, dem Andenken an Ernest Will gewidmeten Buch vorliegen. In dieser grundlegenden Publikation sind nicht nur die bisherigen Grabungen und Forschungen zum Qasr al-Bint (seit der ersten monographischen Bearbeitung durch H. Kohl [1910] iiber P. Parr, G. R. H. Wright, J. Starcky und F. Zayadine bis hin zu J. McKenzie) kritisch aufgearbeitet, sondem es sind zum ersten Mal detaillierte Bauaufnahmen und daraus resultierende Rekonstruktionsvorschlage sowie die profunde Analyse der Bauomamentik vorgelegt, an die sich die Interpretation der Inschriften sowie weitere Uberlegungen zur Datierung des Baus anschlieBen. Nach einer kurzen Einleitung von F. Zayadine zur Forschungslage und allgemeinen topographischen Situation des Tempels ist das erste Hauptkapitel der Architektur des Baus gewidmet. Ausfiihrlich beschreibt F. Larche den Baubefund und die neuen, daraus resultierenden Rekonstruktionen. Die zugehorige zeichnerische Dokumentation der Bauaufnahmen ist insgesamt vorbildlich und erlaubt es, die Rekonstruktionsvorschlage zu AuBenbau, Innenbau und Dachkonstruktion im einzelnen nachzuvollziehen. Besonders hervorzuheben ist, daB aus der genauen Beobachtung der Applikationslocher die urspriingliche Marmor- und Stuckverkleidung am Bau rekonstruiert werden kann, auch wenn Details der Rekonstruktion naturgemaiB offen bleiben miissen 1. Bei den Gesamtplanen sowie bei den Zeichnungen einzelner Bauteile waren genauere MaBangaben bzw. VermaB3ungen wtinschenswert gewesen, da diese nicht nur fur weitere metrologische Untersuchungen erforderlich waren. Leider weist die zugeh6rige photographische Dokumentation einzelner Bauteile 1. Vgl. etwa die unterschiedlichen Rekonstruktionen der Wandgliederungen in < Adyton > und << Adikula >> von Mangel auf: die Abbildungen sind oft unscharf und geben nur eine Ansicht des Objektes wieder, es fehlen Umzeichnungen und MaBstabe, so daB eine Uberpruifung der Zugeh6rigkeit einzelner Bauteile zum Tempel oder weitere metrologische Untersuchungen nicht m6glich sind; auch vermisst man einen Katalog der dem Bau zugeschriebenen Bauteile. Bei dem aus lokalem Sandstein errichteten Bau handelt es sich um einen tetrastylen Antentempel auf erh6htem Podium iiber quadratischem GrundriB. Nach der Rekonstruktion von Larche war der eigentliche Naos an drei Seiten von einer Peristase (portique) umgeben, die nur die halbe H6he des Naos einnahm. Man betrat den Bau fiber eine dem Tempel vorgelagerte monumentale Freitreppe. Uber einen quergelagerten Pronaos (vestibule) gelangte man in den eigentlichen Naos, dessen einzelne Raume durch verschiedene unterschiedlich grol3e und in unterschiedlicher H6he angebrachte Fenster Licht erhielt. Der Naos besteht zunachst aus einem wiederum quergelagerten Vorraum (cella) und einem dahinter in der Mittelachse liegenden erh6hten Kultraum (adyton), der fiber zwei Treppen von vome begehbar und in seinem ruckwartigen Teil mit einer reichen Nischenarchitektur (edicule) geschmiickt war. Das Adyton ist von zwei Seitenraumen (pieces) flankiert, die ihrerseits im Grundrif3 die Form von Antentempeln aufweisen. Diese Seitenraume waren zweigeschoBig, wobei die niedrigen Raume im Oberstock (chambres supe'rieures) fiber Treppen erreichbar waren. Uber diesen Raumen im Oberstock lag dann eine die ganze Zella fiberspannende holzeme Balkendecke. Zwischen ihr und dem dariiber liegenden und mit Ziegeln gedeckten holzemen Satteldach ergibt sich ein in drei Kompartimente unterteilter <<Dachboden» (comble). Fur die Existenz eines ursprfinglichen Satteldaches gibt es eindeutige Belege, auch wenn die Rekonstruktion des Daches im Einzelnen - wie auch andere Details der Architektur, wie die Position von Fenstem in der Rtickwand - naturgemaB offen bleiben muB. Ein eigenerAbschnitt ist den Konstruktionstechniken und elektronenmikroskopischen Analysen der verwendeten Baumaterialien gewidmet: Holz, M6rtel, bemalter und vergoldeter (!) Stuck sowie Ziegel. F. Larche (S. 149 und 155 Abb. 15 und 21) und J. Dentzer- Feydy (S. 186 Abb. 52). 294 BIBLIOGRAPHIE Syria 81 (2004) Insgesamt ergibt sich das Bild eines dekorativ reich ausgestatteten Baus, der einheimisch-nabataische Bauformen einerseits und agyptische sowie griechisch- romische Architekturelemente andererseits zu einer neuen Einheit verbindet. So entsprechen der quadratische Gesamtgrundril3 und die (in diesem Fall sogar verdoppelte) quergelagerte Vorhalle anderen nabataischen Kultbauten, der zentrale erhohte Kultraum erinnert an den <<Motab >> nabataischer Tempel . Andererseits greift die tetrastyle Front des Baus auf die Gestaltung griechisch-romischer Propyla zuriick, die beiden das Adyton flankierenden Seitenraume der Zella entsprechen im Grundril der Form griechisch-r6mischer Antentempel. Im Zusammenhang mit der architekturgeschichtlichen Analyse des Baus k6nnte eine ereute Diskussion sog. syrischer Adyta2 sowie der ebenfalls fir syrische Heiligtiimer charakteristischen Treppenaufgange 3 den besonderen Stellenwert des Qasr al-Bint innerhalb der nabataischen Sakralarchitektur sicher noch scharfer prazisieren. Den zweiten Schwerpunk der Arbeit bildet die minutiose Analyse der Bauomamentik durch J. Dentzer- Feydy. Grundsatzlich lassen sich Applikationen aus Marmor und (z. T. bemalten und vergoldeten) Stuck von der am Bau gearbeiteten Omamentik aus Sandstein unterscheiden. Besondere Bedeutung kommt den korinthischen bzw. korinthisierenden Kapitellen sowie den Gebalken der AuBenordnung zu, da sie fur die chronologische Einordnung des Baus gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. die genauesten und sichersten typologischen und stilistischen Hinweise liefem. Die oben genannten Mangel der zugeh6rigen photographischen Dokumentation machen sich hier besonders bemerkbar, da sie der profunden Analyse durch J. Dentzer-Feydy nicht gerecht werden. Wenn in diesem Zusammenhang z. B. das Heliosrelief (S. 222 Abb. 100) mit den frappierenden hochhellenistischen Stil-Reminiszenzen als Metope des Tempels angesprochen wird (so S. 54), bediirfte dies sicher einer genaueren Dokumentation und einer weiterfthrenden Erklarung. 1. Zum << Motab >> vgl. M. GAWLIKOWSKI, << Motab et Hamana. Sur quelques monuments religieux du Levant >>, Topoi 9, 1999, 492ff.; zu Khirbet al-Tannur vgl. jetzt auch J. MCKENZIE u. a., << Khirbat at-Tannur >>, ADAJ 46, 2002, 451ff. - Vgl. auch die Zusammenstellung nabataischer Tempelgrundrisse jetzt bei E. NETZER, Nabatdische Architektur Insbesondere Grdber und Tempel, 2003, S. 66 Abb. 84. 2. Vgl. bereits E. WILL,<< L'adyton dans le temple syrien >, EtCl 2, 1959, 136ff.; J. H. EMMINGHAUS, << Die Adyta der r6misch-syrischen Tempel und Synagogen >>, in Akten des Auf die Wande waren Orthostaten und dariiber ein Mauerwerk aus groBen isodomen Spiegelquadem plastisch aufstuckiert. Einige der Quader waren mit vegetabilen und/oder vermutlich auch figuralen Motiven dekoriert. Auf der Riickwand sowie im Inner des Naos sind Adikula- bzw. Nischenarchitekturen vorgeblendet, im ObergeschoB der Riickwand mit den viel zitierten gespregten Giebeln. Der lineare Dekor hat engste Parallelen einerseits im spathellenistischen Alexandria, andererseits im sog. Ersten Pompejanischen Wandstil. Auch stuckierte Imagines Clipeatae lassen sich rekonstruieren und weisen auf stadtr6mische Beziehungen hin. In diesem Zusammenhang waren genauere VermaBungen einzelner Bauteile wiinschenswert gewesen (s. oben): Auffallig erscheint namlich z. B. ein Detail der Saulenbasen der Portikus. Nach der Zeichnung (S. 166 Abb. 32a) entspricht die Basis nicht der - wie zu erwarten ware - im griechischen Osten tiblichen Form attischer Basen (anders der zugehorige Text S. 47), sondern der im r6mischen Westen gebrauchlichen Form. Wenn die (diesbeziiglich nicht vermal3te) Zeichnung den tatsachlichen Befund wiedergibt, k6nnte man auch aus diesem Detail auf unmittelbar r6mischen EinfluB schlieBen 4. Insgesamt bestatigt und prazisiert die Bauoramentik zunachst die Aussage der Architektur: es handelt sich um einen Bau, an dem alexandrinische, hellenistische und r6mische zusammen mit einheimischen Elementen zu einer eigenwilligen neuen Einheit verschmolzen werden. Dariber hinaus liefert die Onamentik die sichersten Anhaltspunkte fir eine Datierung des Baus gegen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. mit m6glichen spateren Reparaturen. Mit Recht steht J. Dentzer-Feydy einer genaueren absoluten Datierung kritisch gegeniiber (s. unten). In einem dritten Kapitel gibt J. Dentzer-Feydy einen knappen Uberblick fiber Metrologie und Geometrie des Entwurfs. GrundriB und Aufril3 des uploads/Litterature/ review-le-qasr-al-bint-de-petra-l-x27-architecture-le-decor-la-chronologie-et-les-dieux-by.pdf

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